"Strickzeug"
Irgendwie stricken wir doch alle an unserem Leben...
Die einen stricken nach Muster, die anderen eher frei, nach eigener Idee. Manche lieber in der Gruppe, andere eher im stillen Kämmerlein, manche voller Freude und Leichtigkeit, andere mühevoll und ungern.
Die einen mögen es lieber bunt und luftig, die anderen eher Ton in Ton und streng. Manchen geht es ganz locker von der Hand, während sie Musik hören, andere müssen sehr konzentriert arbeiten, um ein zufriedenstellendes Resultat zu erhalten. Können die einen über Unregelmäßigkeiten leichter hinwegsehen- schließlich ist es Handarbeit, sind manche von uns erst zufrieden, wenn alles fehlerfrei angefertigt wurde. Teilstrecken gehen ganz fix von der Hand, andere fallen besonders schwer. Manch einer kann auch gar nichts mit dem Strickzeug anfangen, ist von dem komplizierten Muster überfordert und möchte das Werk am liebsten wegwerfen. Auch die Qualität der Wolle von flauschig bis kratzig sowie die Stärke und Anzahl der Nadeln kann variieren. Immer wieder mag es vorkommen, dass man Maschen verliert und es erst viel zu spät merkt, um den Fehler unsichtbar zu machen. Manchmal kann man es sich auch nicht eingestehen, dass Unterstützung von einem/r Fachmann/frau hilfreich wäre, um die entstandenen Löcher wieder zu schließen. Zeitweise kann es auch sein, dass der Faden reißt und ein neuer angeknüpft werden muss, oder dass sich ein Knoten gebildet hat, der alleine nicht mehr gelöst werden kann.
Anders als beim Strickzeug wissen wir nicht, wie weit unsere Lebensschnur reicht. Wir haben es jedoch in unserer Hand, welche Nadeln, Farben und Muster wir wählen und ob wir uns im Bedarfsfall Unterstützung holen, die Knoten zu entwirren und neue Techniken zu erwerben. Selbst wenn wir es als Kinder nicht gelernt haben.... es lohnt sich... heute...
Heute ist die beste Gelegenheit, für eine schöne Vergangenheit von morgen zu sorgen